Der Wunderbaum - ein (spirituelles) Märchen
Der Wunderbaum - ein (spirituelles) Märchen
Im Daoismus wird das Leben im Einklang mit der Natur gelehrt. Dem Leben im hier und jetzt wird große Bedeutung beigemessen. Auch wenn weniger über künftige Inkarnationen philosophiert wird als beispielsweise im Buddhismus, so wird doch die spirituelle Entwicklung erläutert, die durch kontinuierliches Üben unterstützt wird. Um für höhere spirituelle Praktiken ein festes Fundament zu schaffen, ist Zhan Zhuang enorm hilfreich. Über die physischen und mentalen Wirkungen dieser Übung habe ich bereits geschrieben →Zhanzhuang
Doch auch eine spirituelle Entwicklung geht mit dieser Übung einher.
Wundervoll finde ich daher das Mächen vom Wunderbaum...
Der Hirtenjunge, der ein einfaches, naturverbundenes Leben führt, ersteigt einen himmelhohen Baum und dabei erschließt er drei Ebenen, eine kupferne Ebene, auf der er einen sehr verlassenen Ort vorfindet, einen Ort in Silber auf der zweiten Ebene und schließlich gelangt er zum goldenen Ort. Alle drei Ebenen liegen ruhig, nichts regt sich und er bringt, als er wieder zur Erde zurückkehrt, ein bronzenes, silbernes und goldenes Zweiglein mit und außerdem ist sein Fuß mit Kupfer überzogen, seine Hand silbern und sein Haar golden. Am Ende des Märchens gelingt es nur ihm neben allen Mitbewerbern aus dem ganzen Land, den Eisberg zu erklimmen, auf dessen Gipfel die Prinzessin thront und schließlich ist er der Auserkorene, der die Prinzessin ehelichen darf und König des Landes wird.
Nach daoistischer Ansicht haben wir drei DanTien im Körper, das untere DanTien im Rumpf, das mittlere DanTien auf Brusthöhe und das Obere im Kopf. DanTien wird oft auch mit Zinnoberfeld übersetzt, also ein Feld, ein Bereich, der, wenn er erschlossen ist, kraftvoll und ruhig ist. Die Zweiglein erhält der Hirtenjunge im Märchen, weil er sie auf der jeweiligen Ebene in einen Bach hält, das heißt, ein ruhiger, gleichmäßiger (Energie-)Fluss ist vorhanden, ansonsten ist es still. Wenn alle drei Ebenen, also Energiezentren erschlossen sind, geht man wieder zur Erde, wie man es auch bei der Meditation des Kleinen Energiekreislaufs übt. Auch hier werden alle Energiezentren nacheinander geöffnet und ein Kreislauf hergestellt. Und dabei wird man nicht erschöpft und müde, sondern durch diese Übung wird der ganze Körper mit Energie genährt.
Dass der Junge nach dem Erklimmen des himmelhohen Baumes nicht nur mit Leichtigkeit den Eisberg bezwingt und die Prinzessin ehelicht (bei den daoistischen Sexualpraktiken geht es darum, den Energiefluss mit dem Partner gemeinsam zu verbinden und so eine gemainsame spirituelle Entwicklung zu schaffen), er wird sogar König des Landes, erreicht also das Höchste, den Zustand der Erleuchtung.
Doch wir können uns vorstellen, dass es nicht wenig anstrengend ist, auf einen himmelhohen Baum zu steigen. Die Mühe lohnt sich, wie auch beim Zhan Zhuang gelangt man immer wieder eine Ebene höher, bekommt immer wieder neue Anreize, wird eingeladen zum Staunen und motiviert zum Weitermachen.
Und wer weiß, vielleicht werden wir auch Könige. Irgendwann
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